Kompetenzaufbau in Sachen Internet & Co ist Gebot der Stunde.
Die Corona-Pandemie hat es gezeigt: Es ist oft notwendig und es ist auch möglich, ganz rasch und ganz viel digital zu erledigen. Sei es beruflich oder privat. Gezeigt haben die vergangenen knapp zwei Jahre aber auch, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt und dass die beste digitale Infrastruktur nichts bringt, wenn die Leute nicht in der Lage sind, selbige zu nutzen. Deswegen hat sich Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner mit dem Verein fit4internet, dem auf seine Initiative hin auch alle Kärntner Gemeinden beigetreten sind, und den Kärntner Volkshochschulen (VHS) zusammengetan, um die digitalen Kompetenzen im Land rasch zu erhöhen und Kärnten als digitale Vorzeigeregion zu positionieren. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung präsentierte Fellner gemeinsam mit Ulrike Domany-Funtan, Generalsekretärin von fit4internet, Beate Gfrerer, Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen und Patrick Skubel, Bürgermeister der Pilot-Gemeinde Neuhaus, welche Schritte nunmehr geplant sind.
„Durch Checks & Quizzes des Vereins fit4internet haben wir gesehen, wo noch Aufholbedarf besteht. Im nächsten Schritt unserer angestrebten Höherqualifizierung der Gesellschaft wird der Fokus daher einerseits auf die Generation 60+ und andererseits auf Sicherheit in der digitalen Welt gelegt. Bei ersteren haben beispielsweise gerade die Anmeldungen zur Corona-Impfung ganz deutlich gezeigt, dass es Aufholbedarf gibt. Das Thema Sicherheit wiederum betrifft in diesem Schritt Mitglieder der Feuerwehren, Gemeindebedienstete, Organisationen, Vereine und Lehrkräfte“,
so Fellner.
Abgewickelt wird dieses Angebot von den Kärntner Volkshochschulen in Zusammenarbeit mit dem Verein fit4internet. Damit die Kommunen diesen Service auch anbieten, beziehungsweise finanzieren können, hat Fellner eine eigene Förderschiene eingerichtet, über die Gemeinden Förderungen von bis zu 75 Prozent der Kosten für diese digitale Höherqualifizierung der Senior*innen lukrieren können. Insgesamt sind mehr als 100.000 Euro an Fördergeldern im Topf.
„Damit gehen wir in Kärnten den nächsten wichtigen Schritt in Richtung digitale Vorzeigeregion“,
so Fellner, der darin einen großen Mehrwert für Bevölkerung, Wirtschaft und auch künftige Betriebsansiedelungen sieht.
Als Kooperationspartner bietet die VHS, mit ihrer langjährigen Expertise im Bereich der aufsuchenden Bildungsarbeit vor Ort, das Projekt #webfit an.
„Die Österreicher*innen verbringen durchschnittlich 25 Jahre im aktiven, gesunden Ruhestand. Um diese Zeit aktiv selbstständig gestalten zu können, werden digitale Fähigkeiten immer wichtiger. Die VHS steht Rede und Antwort zu offenen Fragen für Vielnutzer*innen, Anfänger*innen und Interessierte zu allen digitalen Medien, egal ob Handy, Computer oder Social Media. Außerdem gibt es Schnupperkurse und Kurse für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene, je nach individuellem Bedarf,“
präsentierte VHS-Geschäftsführerin Beate Gfrerer die Bildungsoffensive für die erfahrene Bevölkerung 60+. Das Angebot ist optimal auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt, erklärte die Bildungsexpertin: „Erfahrene Menschen lernen, weil sie wollen und nicht weil sie müssen. Wir arbeiten mit unseren Teilnehmer*innen auf Augenhöhe, vermitteln Inhalte, die im Alltag von Nutzen sind und gehen auf individuelle Fragestellungen ein. Zentraler Bestandteil von #webfit sind der Spaß am Lernen und das soziale Miteinander.“
Aus der Praxis berichtet hat der Neuhauser Bürgermeister Patrick Skubel:
„Wir waren die erste Gemeinde, die Trainings für die ältere Generation angeboten haben, weil wir gemerkt haben, dass hier Unterstützung Not tut. Sicher surfen, Telebanking, das Smartphone richtig bedienen – das waren und sind die Herausforderungen. Das Angebot wurde begeistert angenommen, die Leute sind glücklich“.
Nebenbei setzt Neuhaus auch auf die Verwendung der Gemeinde-App, mit der man ebenfalls gute Erfahrungen gemacht hat. „Wer aber aufs Gemeindeamt kommt, wird natürlich auch dort jederzeit Unterstützung und alle gewünschten Auskünfte bekommen“, betont Skubel abschließend die Serviceorientierung der von ihm geführten Kommune.